Allgemein

AVIDYA

AVIDYA wird gemeinhin übersetzt als Unwissenheit, Unverständnis, Unbewusstheit, Verblendung.

Die zu verifizierende (oder zu widerlegende !) Aussage der Weisheitstraditionen attestiert jedem ’normalen, konventionellen‘ Bewusstsein ein Mass an ‚illusorischer Verkennung‘, eine Befangenheit in einem traumähnlichen Zustand – natürlich in unterschiedlicher Intensität und Ausprägung – , die notwendigerweise zu einem unbefriedigenden und leiddurchsetzten Lebenführen muss : für uns selbst, für unsere menschlichen Gemeinschaften. Es sind also nicht bestimmte psychologische, ethische oder politische ‚Fehlhaltungen‘, die Probleme bereiten – das tun sie sicherlich -es ist ‚zuallererst‘ ein grundlegendes ‚Miss-Verstehen‘, eine Art kognitiver ‚Defekt‘, der die Wirklichkeit verzerrt und ‚leidhaft‘ werden lässt. Erstaunt hört man, dass sie, die ‚Wirklichkeit‘, das Leben selbst, nicht von sich aus – quasi von ‚Natur‘ aus – so leidhaft ist.

Diese Behauptungen mögen uns absonderlich und sogar provokant vorkommen, denn wir im Westen glauben ganz selbstverständlich an die unübertroffene ‚Klarheit‘ unseres Verstandes und bestätigen dies kontinuierlich anhand seiner alltagstauglichen Kompetenz – auch wenn ein Blick in die Tagesschauen dieser Welt die Grotesken mittlerweile mehrheitsfähig erscheinen lassen. 

WEISHEIT hingegen gilt als die einzig wirksame Korrektur und Auflösung dieser Befangenheit, als ein geistiges Vermögen, das alle Dinge in einem sorgfältigen Hinschauen und Verstehen in ‚ihrer wahren Natur‘ erkennen lässt. Ganz systematisch und strukturiert wird der Meditierende durch die vielfältigen Facetten seines Daseins begleitet, bis der Klar-Blick (VIPASSANA) kultiviert, Dünkel und Unwissenheit aufgelöst, eine neue Freiheit gefunden und der STROM – EINTRITT, der zum ERWACHEN führt, gelingt. ‚Use your Mind well‘, empfehlen sie. Diese aussergewöhnliche (und so selten bekannte wie genutzte ) Intelligenz findet dann ihre Vollendung in einem Geist, der gar nicht mehr auf irgendwelche Konzepte oder ein mentales Buchstabieren zurückgreifen muss – ein Geist , der mühelos weil ungehindert, ungetrübt alle Situationen (auch die Verstrickungen) im Nu gültig erfasst, das Erleben wie ein ‚GoldenerWind‘ durchlichtet und mit (s)einem feinen Glanz beschenkt.

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